Wissenswertes
Wann sind wir einsatzbereit?
Kurz gesagt: Fast immer.
Wenn man bei der Arbeit ist, bei einer Geburtstagsfeier, oder morgens um vier. Ein Einsatz kann immer kommen. Leider sind wir hin und wieder gezwungen außer Dienst zu gehen, so zum Beispiel, wenn zu wenig Kameraden in Sasel sind, da viele in der Stadt arbeiten. Da wir personell aber recht gut aufgestellt sind, können wir die meiste Zeit auch tagsüber einsatzbereit sein. Dabei unterstützen uns tagsüber Kameraden aus umliegenden Wehren, welche in unserem Einsatzgebiet arbeiten.
Woher wissen wir, wann Alarm ist?
Früher wurden wir über Sirenen alarmiert. Heute haben alle unsere Kameraden einen sogenannten Digitalen Meldeempfänger, kurz DME, bei sich. Dieser löst im Falle eines Alarms aus und informiert uns über den Einsatzort und die Art des Notfalls mit einem Einsatzstichwort. Des Weiteren gibt es eine Handyapp die ebenfalls über den Einsatzort und die Art des Notfalls informiert. So steht zum Beispiel „FEUY“ für „Feuer mit Menschenleben in Gefahr“, „THE“ für „Technische Hilfeleistung mit Explosionsgefahr“ oder „DRZF“ für „Droht zu fallen“. Daraufhin fahren die Kameraden zur Wache, ziehen sich dort ihre Schutzkleidung an, besetzen die Löschfahrzeuge und fahren zum Einsatzort. Unser erstes Fahrzeug fährt in der Regel bereits nach ungefähr drei Minuten raus.
Was haben wir als Schutzkleidung?
Wenn man der Feuerwehr beitritt, erhält man bei Aufnahme in die Wehr eine Ersteinkleidung. So bekommt man einen „Bonner Anzug“, bestehend aus feuerfester Diensthose und -Jacke. Dazu mehrere T-Shirts, Pullover und eine Mütze. Weiter noch eine Uniform für besondere Anlässe.
Außerdem bekommt man einen Einsatz-Schutzanzug, bestehend aus Überjacke und -Hose, genannt V- oder H-Force-Anzug, einen Helm, Einsatzstiefel, TH-Handschuhe und Brandschutzhandschuhe.
Nach dem Lehrgang zum Atemschutzgeräteträger bekommt man eine Flammschutzhaube, die Nacken und Ohren im Innenangriff vor Flammen schützt. Dazu kommt noch eine Atemschutzmaske, die mit einer Atemluftflasche verbunden ist und uns so im Innenangriff vor giftigen Gasen schützt.
Je nach Einsatzart tragen wir zusätzlich noch etwas ganz anderes: Zum Arbeiten mit der Kettensäge tragen wir Schnittschutzkleidung, beim Fahren mit Booten eine Rettungsweste und, wenn es notwendig ist, Chemikalien- oder Hitzeschutzkleidung.
Wie schützen wir uns bei einem Feuer vor Rauch?
Rauch ist sehr giftig und kann langfristig krebserregend sein. Um uns selber zu schützen und überhaupt Menschen aus brennenden Gebäuden retten zu können, haben wir sogenannte Pressluftatmer. Diese haben in einer Composite-Flasche komprimierte, normale Atemluft, so wie wir sie ständig einatmen. Nicht, wie viele denken, Sauerstoff.
Diese Atemluft steht unter einem hohen Druck, um möglichst viel Luftvorrat zur Verfügung zu haben. Ein Fahrradreifen hat ungefähr drei bar Druck, unsere Atemluftflaschen haben 300 bar, also das 100-fache. So können wir in einer knapp sieben Liter fassenden Flasche über 2.000 Liter Atemluft mit uns tragen. Trotzdem beträgt die Einsatzzeit, und damit die Zeit die wir für Hin- und Rückweg, sowie zum Retten und zur Brandbekämpfung haben, nur circa 20 Minuten. Danach muss der Atemschutzgeräteträger eine Pause einlegen und falls weiterer Bedarf besteht ein neues Gerät in Benutzung nehmen und kann dann wieder circa 20 Minuten in den Bereich des Rauches gehen.
Bei Bedarf können wir noch auf Pressluftatmer mit zwei Flaschen zurückgreifen. Mit diesen verdoppelt sich der Luftvorrat, und somit auch die Einsatzzeit.
Welche Fahrzeuge haben wir?
Wir bei der FF Sasel besitzen aktuell 3 Fahrzeuge.
Unser 1. Fahrzeug ist ein HLF 20. Für weitere Infos: https://www.feuerwehr-hamburg.de/fahrzeug/hilfeleistungsloeschfahrzeug-hlf-20/
Unser 2. Fahrzeug ist ein LF KatS. Für weitere Infos: https://www.feuerwehr-hamburg.de/fahrzeug/loeschfahrzeug-lf-kats-bund/
Unser 3. Fahrzeug ist ein MTW.
Brauche ich einen Führerschein?
Generell braucht man keinen Führerschein, dieser wird erst erforderlich wenn man die Feuerwehrautos fahren will.
Unsere Löschfahrzeuge sind groß und schwer. Das sieht man. LKW fahren darf aber nicht jeder. Um sicherzustellen, dass es genügend Fahrer für die Löschfahrzeuge gibt, hat die Feuerwehr Hamburg eine eigene Fahrschule. Dort kann jeder Kamerad, der mindestens drei Jahre einen Führerschein der Klasse B besitzt und mindestens 21 Jahre alt ist, den LKW-Führerschein erwerben. Die Kosten für den Führerschein und den Betriebsarzt übernimmt die Feuerwehr, genauso wie bei der Erneuerung alle fünf Jahre. Wenn man dieses Angebot annimmt, verpflichtet man sich eine gewisse Zeit bei der Feuerwehr zu bleiben.
Kann ich auch mitmachen?
Du kannst mitmachen, wenn du zwischen 17 und 45 Jahren alt bist und möchtest miterleben was es bedeutet anderen Menschen zu helfen.
Du wohnst in Sasel und im besten Fall arbeitest du auch hier in Sasel, dies ist aber nicht zwingend erforderlich.
Du hast Interesse dich freiwillig zu engagieren und hast technisches Wissen oder Interesse an der Technik der Einsatzgeräte.
Du hast kein Problem damit dreckig zu werden und richtig mit anzupacken, wenn es drauf ankommt.
Du bist ein Teamplayer und hast Bock auf ein kameradschaftliches Miteinander und neue Freunde.
Wie fit muss man sein?
Für den normalen Einsatzdienst sollte man eine gute Grundfitness mitbringen, da es viele schwere Geräte wie den Akkuspreizer gibt die man bewegen muss und darüber hinaus muss man zum Betriebsmediziner für die G26.
Insbesondere das Arbeiten unter Atemschutz ist sehr belastend. Durch die veränderte Atemweise, die dicke Schutzkleidung, das Gewicht der Ausrüstung und die an sich anstrengende Arbeit müssen unsere Atemschutzgeräteträger (AGT) jederzeit topfit sein. Um dies sicherzustellen, muss jeder von ihnen spätestens alle drei Jahre zum Betriebsmediziner, wo neben Bluttests und diversen körperlichen Untersuchungen, ein Belastungs-EKG angefertigt wird. Des Weiteren muss jeder AGT einmal im Jahr in die „Mobile Atemschutzstrecke“ (MOBAS), einem Fitnesstest bestehend aus 4 Übungen und einem engen Stahlgitter-Labyrinth, um seine physische und psychische Belastbarkeit und auch seine Beweglichkeit unter Beweis zu stellen.
Um uns fit zu halten und den Teamgeist zu stärken, haben wir außerdem jeden Sonntag den Dienstsport.
Unser Wappen
Gestaltet und veröffentlicht im Jahre 2008, anlässlich des 125. Jahres des Bestehens der Freiwilligen Feuerwehr Sasel. Heute ziert es nicht nur stolz unsere Fahrzeuge, sondern findet sich auch auf unseren Helmen und in unseren Räumlichkeiten wieder.
Das Wappen der FF Sasel zeigt im ersten Feld das alte Saseler Rathaus, welches zur Zeit der Eigenständigkeit der Gemeinde bis 1938 als solches genutzt wurde und nach dem 2. Weltkrieg Ortsamt und Polizeirevier Unterkunft gab. Heute bildet es den Ortskern Sasels.
Der Stormarner Schwan im zweiten Feld erinnert an die Herkunft und Zugehörigkeit der Wehr bei Ihrer Gründung 1883 als 13. Mitglied im damaligen Kreisfeuerwehrverband Stormarn und ist heute noch durch die Zugehörigkeit in der Kameradschaftshilfe (ehemals Sterbekasse) angeschlossen.
Im dritten Feld wird die Zugehörigkeit zur Freien und Hansestadt Hamburg im Stil des Hamburger Wappens um 1937 bei der Eingemeindung (Groß Hamburger Gesetz) dargestellt.
Die im Herzschild gezeigte Feuerwehr –Allegorie (Sinnbild) ist die Wehr als solches, die sich schützend – symbolisch – über ihren Stadtteil legt.
Die Farben (heraldische Tinkturen)
Die Hauptfarben sind weiß-rot, identisch derer der Hamburger Staatsfarben. Erweitert um die Farbe Blau, für Schleswig-Holstein zur Gründerzeit der Wehr stehend, sowie gold für Schleswig, als damaligen Provinzial-Regierungssitz und als Amtsverwaltung für die Feuerwehren im damaligen holsteinischen Stormarn.
Gestaltet wurde dieses Wappen 2008 nach tiefgründiger Forschung der Gegebenheiten durch den Künstler Heroldskunst Scherner aus Glinde.